Führungskräfteentwicklung mit Serious Play Methoden

Herausforderungen für Führungskräfte

Die Anforderungen an Führungskräfte steigen kontinuierlich. Dabei erleben sich Führungskräfte oft im Spagat zwischen unterschiedlichen Stake Holdern. Ein oft wahrgenommener Konflikt ist der Spagat zwischen einerseits den Anforderungen nach wirtschaftlichen Erfolgen der Unternehmung sowie andererseits den Anforderungen der Mitarbeiter. Dieser potenzielle Konflikt wird zum einen durch die Verschärfung des Wettbewerbs verschärft - getrieben unter anderem durch die zunehmende Globalisierung. Auf der anderen Seite sucht die Generation Y auf Basis einer veränderten Einstellung zur Arbeit nach neuen Qualitäten in ihrem Arbeitsumfeld.

Sich selbst zu kennen, die eigenen Stärken aber auch Schwächen bewusst zu managen, ist die Grundlage für eine wirksame Selbststeuerung. Diese wiederum wirkt sich direkt aus auf für die Interaktion mit Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten.

Wesentliche Aspekte der Selbsterkenntnis lassen sich anhand der folgenden Fragen thematisieren:

  • Wie ist mein Selbstverständnis in meiner Rolle als Führungskraft?
  • Was treibt mich an in meiner Rolle als Führungskraft?
  • Wie möchte ich die Beziehungen zu Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten gestalten?
  • Wie agiere bzw. reagiere ich in Stressituationen mit meiner Umwelt?

Serious Play

Serious Play Methoden wurden seit den 90er Jahren entwickelt. Das Anwendungsspektrum reicht von der persönlichen Entwicklung, über Team-bezogene Maßnahmen bis hin zur Strategieentwicklung. Serious Play unterscheidet sich vom "normalem" Spielen dadurch, dass eine explizite Aufgabenstellung vorgegeben ist, die mittels spielerischer Methoden zu lösen ist. Die Lego Serious Play© Methode ist eine besondere Ausprägung von Serious Play Ansätzen. Neben der Nutzung von Lego© Bausteinen empfiehlt die Methode definierte Prozesse und sogenannte Appliction Techniques. Der besondere Vorteil der Serious Play Methoden ist die Aktivierung der Bilder im Unterbewusstsein: "Thinking with your hands" ist ein Motto der Lego Serious Play© Methode. Die Legosteine und der spielerisch Umgang fokussieren gewollt auf die Ebene des Unwillkürlichen und nicht die des rationalen Denkens. Die entstehenden Modelle zusammen mit den dazugehörenden Erläuterungen erlauben somit einen wirksamen Zugang zu den unbewussten Erlebnisräumen. Darüber hinausgehend bleiben die Modelle nachhaltig in der Erinnerung.

Fallbeispiel und Bewertung

Im folgenden wird aus ein Ergebnis aus einem Workshop von Führungskräfteentwicklung vorgestellt. Eines der übergeordneten Ziele des Workshops war die Selbstreflektion der Teilnehmer zu unterstützen. Aus diesem übergeordneten Thema wird hier eine konkrete Aufgabenstellung herausgegriffen und vorgestellt : Wie ist mein Selbstverständnis in meiner Rolle als Führungskraft?

Das Foto zeigt das Modell eines Teilnehmers. Wesentliche Aspekte der Geschichte der Führungskraft zu dem entstandenen Modell sind:

  • Die Führungskraft zieht zusammen mit dem Team (hinter dem Wagen) den Karren über die Hindernisse hinweg.
  • Die Führungskraft geht voran in Richtung Ziel (Fahne bei dem Baum).
  • Die Führungskraft wehrt Angreifer von außen ab (Spinnen).
  • Die zarten Pflanzen der Arbeit (kleiner Baum auf dem Wagen) müssen geschützt werden, damit sie noch weiter gedeihen.

Fazit

Serious Play Methoden haben sich in diversen Kontexten als wertvolle Methode bewiesen. Das obige Beispiel konkretisiert beispielhaft die Anwendung und die Qualität der Ergebnisse:

  • Serious Play erlauben einen Zugang zu den tieferen Teilen im Sinne des Eisberg-Modells.
  • "Thinking with your hands" stellt nicht den rationalen Zugang in den Vordergrund, sondern unterstützt damit das Verlassen des Gewohnheitsdenken.
  • Die Ergebnisse bleiben den Teilnehmern nachhaltig in Erinnerung und haben dadurch eine nachhaltige Wirksamkeit.

Wertvolle Ergebnisse erfordern eine solide Inszenierung mit einer tiefgehenden Vorbereitung. Insbesondere die Choreografie der Aufgabenstellungen ist entscheidend für den Erfolg des Workshops.